Zurück in Cafayate nach dem bestaunen der Felsformationen der Quebrada de Cafayate war es bereits Nachmittag, und unser nächstes Ziel lag noch lange 158 Km zum Teil ungeteerter Strasse entfernt (um genauer zu sein, der allergrösste Teil war ungeteert, aber zu diesem Zeitpunkt wussten wir das noch nicht so genau). Also nichts wie los! Der Weg von Cafayate entlang der Ruta 40, eine Strasse die mit ihren knapp 5000 km Argentinien praktisch komplett von Süden nach Norden durchquert, führt wieder an schönen Landschaften, an aussergewöhnlichen Felsformationen, und vor allem an ganz wenig Zivilisation vorbei… Die Strasse ist abgesehen davon, dass sie nicht geteert ist, auch nicht immer in einem optimalen Zustand, so dass man in einem herkömmlichen Mietwagen, mit einem 30 Km/h Schnitt rechnen muss. So waren wir bei Einbruch der Dunkelheit noch weit von unserem Tagesziel entfernt, und mussten auf das nächstbeste Dörfchen ausweichen.
Wir landeten in einem kleinen “Kaff” namens Molinos, ca. 5o Km von Cachi und somit 50 km von der nächsten vernünftigen Strasse entfernt. Es war erwartungsgemäss nicht viel los, so fuhren wir ein paar Mal durch die paar Strassen und fanden unerwartet eine 5 Sterne Unterkunft mit Gourmetrestaurant. Nach kurzem zögern fuhren wir aber weiter und fragten einen Einheimischen nach einem “normalen” Restaurant, und wurden ziemlich schnell fündig. Das kleine Lokal bot ein paar sehr leckere lokale Kostlichkeiten an, und zu allem Überfluss noch eine billige aber sehr saubere und bequeme Unterkunft inkl. Frühstück und privatem Parkplatz…. was will man mehr!
Gut erholt und ernährt fuhren wir am nächsten Morgen bei Tageslicht weiter zu unserem eigentlichen Ziel Cachi. Dort reichte es grad noch für einen Submarino (die Argentinische Variante einer heissen Schoggi: in heisse Milch wird eine kleine Barre aus ca. 15g schwarzer Schokolade getaucht – eben wie ein U-Boot was auf spanisch “Submarino” heisst) und ein paar Fotos, und schon waren wir wieder auf dem Weg richtung Salta. Die Strasse von Cachi nach Salta führt am Nationalpark “Los Cardones” vorbei über einen beschneiten Pass auf 3500 m, und runter ins Flachland. Los Cardones ist auf spanisch das Plural des Namens des Kaktus – Cardon – der hier überall die Landschaft prägt. Im Park kann man zusätzlich zu den vielen Kaktus auch alte Inca Strassen betrachten, und einige typische andinischen Tierarten.
Obwohl wir über die beschriebene Strasse nach Salta gelangten, haben wir dessen Besuch auf später verschoben, da wir das Mietauto noch für ein paar Tage zur Verfügung hatten bevor wir es in Salta abgeben mussten. So umfuhren wir Salta und fuhren auf direktem Weg richtung Jujuy (bzw. dessen Hauptstadt San Salvador de Jujuy). Die direktere Strasse ist sehr schmal, kurvenreich, und zum Glück fast unbefahren, aber führt vorbei an Stauseen und grünem Wald, und ist ziemlich kurzweilig. Alle Linienbusse fahren einen anderen weiteren aber bequemeren Weg über General Güemes, denn auf der schmalen Strasse hat eigentlich nur ein Auto platz, einem entgegenkommenden Bus wäre ein Ausweichmanöver fast unmöglich…