Polynesien ist ein riesiges Gebiet, mit unzähligen Inselgruppen und Inselstaaten. Es reicht von Neuseeland, Fiji über Tahiti zur Osterinsel und gegen Norden bis nach Hawaii. Die Kulturen, Tänze, Musik ähneln sich überall, und sogar sprachlich, sind die Völker verwandt. Auch in der Statur, gross und kräftig gebaut (Rugbyspieler halt) sehen sie sich ähnlich. Hier kommen wir nach französisch Polynesien, ein Gebiet, das sich über 2000 Km erstreckt, und recht unterschiedliche Inselgruppen beinhaltet.
Gelandet sind wir vorerst in Papeete auf der Hauptinsel Tahitis, sind aber spätabends angekommen und frühmorgens wieder los nach Tikehau. Tikehau ist ein Atoll der Tuamotus, im Norden. Es sind alles Atolle mit einer Lagune in der Mitte, nicht wie Tahiti, Moorea oder auch Bora-Bora, die jeweils einen grünen, mit Vegetation bedeckten Berg haben. Wir haben nach einiger Suche dieses schöne Plätzchen gefunden. Es war eine Art Homestay, man hat mit der Familie zusammen gefrühstückt und zu abend gegessen. Mittagessen konnte man bestellen wenn man wollte. Sonst konnte man sich auf der Insel, oder dem Abschnitt des Atolls frei bewegen, in der Lagune im Inneren des Atolls, oder in den natürlichen lauwarmen Badewannen, die sich zwischen den Atollabschnitten bilden, baden, schnorcheln, planschen, schwimmen.
Von der inneren Seite mit der Lagune bis zur äusseren mit dem offenen Meer (Riff) waren es vielleicht 10 Minuten zu Fuss. Wir hatten unsere Unterkunft beim Haupthaus und eine fünfköpfige französische Familie, die in Papeete lebt, bewohnte gleichzeitig mit uns ein weiteres freistehendes Häuschen. Mehr gab es nicht. Keine Strasse (das Homestay ist nur per Boot erreichbar), keine andere Häuser oder Nachbarn, keine weitere Gäste oder Angestellte, keine Geschäfte: da kommt ganz schnell einzigartiges “einsame Insel” Gefühl auf! Immerhin hat das Homestay dank Solarzellen Strom und Warmwasser, obwohl bei diesem Klima das Kalte oft die bevorzugte Wahl ist ;-). Die sehr netten Besitzer des Homestays, Robert und seine Familie haben uns immer wunderbar bekocht mit lokalen und frischen Mahlzeiten. Viel lokaler Fisch natürlich, an einem Tag sogar selbst (mit uns Gästen zusammen) gefischten! Ein Erlebnis, das jedem 5/6 Sterne Hotel die Stirn bietet! Anders, natürlich, aber für uns nicht minder schön!
Sogar das in dieser Jahreszeit normalerweise nasse Wetter war an den drei Tagen, als wir dort waren, verhältnismässig angenehm. Immer wieder schaffte es die Sonne durch die vorbeiziehenden Wolken, und man musste gut aufpassen, um sich nicht zu verbrennen…
Nur schweren Herzens haben wir am vierten Tag dieses kleine Stück Inselparadies verlassen und sind zurück auf die Hauptinsel Tahiti, wo wir das wahre Gesicht der Regenzeit zu sehen bekamen….