Von Ho Chi Minh City haben wir uns zum kleinen Hafen bringen lassen, von wo aus die Tragflächenboote nach Vung Tau fahren (südöstlich von HCMC). Die normale Backpacker-Route nach Mui Ne geht direkt mit dem Bus ab HCMC. Wir haben also eine etwas andere Route genommen, um die schöne Küstenstrasse von Vung Tau nach Long Hai nach Mui Ne zu erkunden.
Zu unserer ersten Unterkunft, mussten wir allerdings noch ein kleines Stück dieser Küstenstrasse mit einem Taxi zurücklegen. Der im Reiseführer angegebene Preis muss ein wenig veraltet gewesen sein, und die Teuerung in den letzten Jahren in Vietnam ziemlich hoch, denn der Taxometer lief und lief und lief, zur grossen Freude des Taxifahrers.
Die restlichen Abschnitte bis Hoi An haben wir dann selbstverständlich, wie es sich für Rucksacktouristen gehört, in nach unseren Standards kaum fahrtüchtigen Bussen, Mal tagsüber mit einheimischen Reisenden, Gütern und Tiere, Mal im Touristen-Nachtbus mit Halt alle zwei Stunden in einigen der besten 5 Sterne Raststetten Vietnams – z.B. bei strömendem Regen auf einem offenen Kiesparkplatz neben einem öffentlichen WC, welches vor allem jeglicher Art Insekten Schutz bietete…. unser Tipp: vor und während der Reise möglichst nichts trinken 😉
Nicht zu vergessen die Fahrt in einem privat gemieteten (am Strassenrand auf Zeichenvietnamesisch verhandelt) dreiradtöffli mit Ladefläche (siehe Bild weiter unten): Alle einheimischen waren am Strassenrand von uns begeistert, haben gewunken, und meistens gelacht. Zu diesem Zeitpunkt, und mit dem Fahrtwind im Gesicht, konnten wir nicht ahnen, dass sie sich über unser Kurztrip in einem normalerweise für Fischtransport verwendeten Fahrzeug lustig machen. Dass wir unsere auf der Ladefläche liegenden Rucksäcke lieber woanders hingelegt hätten merkten wir auch erst als wir im Hotelzimmer einen seltsamen Fischgeruch feststellten…
Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel, somit für einmal ein bisschen weniger Bericht und Bilder aus unseren “eigentlichen” Zielen Mui Ne und Nha Trang. Auch weil wir uns da ehrlich gesagt nicht sonderlich wohl gefühlt haben. Mui Ne sah zu dieser Jahreszeit wie eine leere russische Stadt aus. Alles auf russisch angeschrieben, fast keine Leute. Und Nha Trang sah aus wie eine volle russische Stadt: alles auf russisch angeschrieben, und ein wenig mehr Leute (meistens Russen). Und da sich die Regenzeit von seiner für dessen Namen verantwortlichen Seite zeigte, waren die zwei Stranddestinationen nicht sonderlich attraktiv. Versteht uns nicht falsch: die Strände (insbesondere in Nha Trang) sind wirklich sehr schön, und die Infrastruktur ist erstaunlich gut und preiswert, aber irgendwie….
… neben den Haupttouristenorten findet man allerdings den vietnamesischen Charme wieder, den wir in diesen Städten ein wenig vermisst hatten.