Die Fahrt nach Phonsavan legt man per Minivan zurück, 8 Stunden eingepfärcht auf miserablen kurvigen Strassen hinauf bis auf 1200 M.ü.M. Phonsavan selber hat nicht sehr viel zu bieten, es ist eine Stadt, welche nicht oft von Touristen angesteuert wird. Und doch hat die Gegend eine mit dem Krieg verbundene tragische Geschichte, und mit dem Plain of Jars (Ebene der Tonkrüge) auch eine faszinierende und bis heute ungeklärte Geschichte.
zur tragischen Geschichte:
Laos ist das meist bombardierte Land der Welt. Während dem Vietnamkrieg (1963 – 1975) wurde Laos von den Amerikanern mit 2 Millionen Tonnen Bomben, darunter 270 Millionen “cluster bombs”, diese öffnen sich in der Luft und lassen zahlreiche kleine Bomben frei, bombardiert. Von dieser schon unglaublich hohen Zahl an Bomben (hochgerechnet waren 580000 “bombing missions” der USA geflogen worden, das sind eine Mission alle 8 Minuten über 9 Jahre lang 24 Stunden am Tag) sind ca 80 Millionen Blindgänger, nicht detonierte Bomben, im Boden. Den letzten Unfall in der Gegend rund um Phonsavan fand gemäss unserem Guide im Februar 2015 statt, als ein Bauer auf seinem Reisfeld arbeitete. Die Organisation MAG, Mines Advisory Group, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle betroffenen Gebiete von Blindgängern zu befreien und so den Bewohnern ein sicheres und angstfreies Leben zu ermöglichen. Bisher konnten sie ca. 80000 UXO, nicht detonierte Bomben, finden und zerstören. Es sind vorallem Dörfer, Schulen und Strassen davon befreit worden. Ebenfalls haben sie die Touristenorte wie die Tonkrug-Ebenen geräumt. Trotzdem gibt es da Markierungen, welche zeigen wo es sicher ist (es wurde die Oberfläche und einige Meter tief der Boden untersucht und befreit) und wo man besser nicht umherlaufen sollte (dort wurde z.T. nur die Erdoberfläche geprüft). Es ist ein komisches Gefühl wenn man auf einem schmalen ca. 1m breitem sicheren Weg ist, und rechts und links davon könnte noch etwas unter dem Boden liegen…
Die Menschen aus der Gegend mussten mit der Zeit lernen mit diesem Gefühl zu leben. Dies hemmt jedoch die Entwicklung des gesamten Landes, da erst dann neue Felder für die Landwirtschaft genutzt werden können, wenn sie komplett von Minen und nicht detonierte Bomben befreit bzw. überprüft worden sind.
zur faszinierenden Geschichte:
In Phonsavan gibt es zahlreiche riesieger Tonkrüge. von den ungefähr 60 Fundstellen, sind 3 für die Touristen geöffnet, zwei werden auf Trekkingtouren besichtigt und der Rest ist noch nicht freigegeben. Faszinirend ist die Geschichte dazu. Niemand Weiss genau wann und wie diese Tonkrüge enstanden und vorallem da gelandet sind wo sie jetzt platziert sind. Die Einheimischen erzählen sich die Legenden von Riesen, welche diese Krüge für den Wein benutzten und der grösste gehörte dem König. Wissenschhaftler und Archeologen haben natürlich eine andere, langweiligere, Theorie, wo Friedhöfe und Begräbnisse vorkommen. Aufgrund des Gesteins lässt sich keine Zeit festlegen, wann sie entstanden sind. Es ist auf jedenfall eine Besichtigung wert um dieses Stück Mysterium auf sich wirken zu lassen. Die Atmosphäre bei den Krügen mit der atemberaubenden Landschaft rund herum kann man leider nicht eimal annähernd auf Bildern festhalten…
Nach zwei Nächten in der Höhe hatten wir die Option mit dem Minivn 10 Stunden nach Vientiane zu fahren oder aber das Flugzeug zu nehmen und 30 Minuten zu fliegen…Die Entscheidung viel schnell 🙂 . Der Flughafen Phonsavan ist auf jedenfall ein Highleight un der kleinste Flughafen den wir kennen..was wir auch daran gesehen haben dass am Gate (!) vor uns eine Mutter mit ihrem kleinen Kind wartete und das Kind eine Pistole hatte die einer echten zum verwechseln ähnlich war. Sie nahm die Pistole dann auch problemlos mit an Bord !! So viel zur Sicherheitskontrolle 😉
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