Elefanten sind in dieser Gegend, nicht nur Thailand sondern ganz Südostasien, allgegenwärtig. Wir haben uns zwar wehement gegen all die Touristentouren mit Elefanten camps und inclusive reiten auf den Elefanten gesträubt, aber sehen wollten wir diese gutmütigen Dickhäuter trotzdem. Da bot sich der Elephant Nature Park als perfekte, für uns als einzig in Frage kommende, Alternative an.
Wichtiges zum Konzept und zur Geschichte dieses Parks:
Der Elephant Nature Park wurde 2003 eröffnet. Die Gründerin “Lek” begann aber bereits 1992 mit der Rettung misshandelter und verletzter Tiere. Anfangs zählte dieser Park ca 30 Tiere, mittlerweile sind es 64. Der Park und dessen Mitarbeiter veruchen, möglichst viele Elefanten aus ihrer schrecklichen Lage zu befreien und ihnen ein neues Zuhause im Park zu bieten mit Futter, artgerechter Haltung und medizinischer Versorgung. Einige Elefanten haben Verletzungen von Minen, welche spezielle Versorgung brauchen. Andere erlebten grausame Misshandlung bei der Abholzung, welche in Thailand mittlerweile verboten ist aber in den Nachbarländern Myanmar und Laos noch legal ist! Einige Jungelefanten wurden noch bis vor einigen Monaten Nachts mit auf die Strasse genommen, um als Touristenattraktion Geld einzubringen. Ein hoch traumatisierendes Erlebnis für solche extrem sensiblen Tiere. Die beliebteste Touristenattratkion ist immer noch das Reiten auf Elefanten. Dies scheint vielleicht auf den ersten Blick nicht zu schaden, schmerzt den Tieren aber und es kann zu Brüchen am Rücken kommen. Man vergleiche den Rücken eines Elefanten mit dem eines Pferdes und es versteht sich von selbst. Ein Elefant ist nun wirklich nicht zum Reiten bestimmt! Er kann zwar eine relative grosse Last auf dem Nacken tragen aber am liebsten hat er keinen Menschen “am Nacken” 😉 und schon gar nicht ein Holzhaus auf dem Rücken. Leider wissen das viele nicht, oder es scheint sie nicht zu stören… 🙁
Wenn man jetzt unsere Bilder sieht könnte man den Einwand aufbringen, auch hier müssen die Tiere für Touristen “herhalten”. Allerdings muss man dabei einiges berücksichtigen: Nur ein paar Exemplare kommen an einem Tag mit Besuchern in Kontakt, und der Kontakt beschränkt sich auf Fütterung, Hilfe beim Waschen und einige kurzen liebevollen Berührungen. Die allermeisten Tiere haben eine traumatische Vergangenheit, und können meist nicht mehr ausgewildert werden. Und, diese “kleinen” essen ein paar Tonnen Futter pro Tag, was bei 64 Elefanten im Park eine Menge Früchte bedeutet. (Die Früchte kommen übrigens von lokalen Bauern) Das Ganze wäre ohne Touristen gar nicht finanzierbar, da sich auch der thailändische Staat nicht daran beteiligt. Und zu guter Letzt, hier kommen die Tiere freiwillig zu den Besuchern, da sie wissen, dass sie dort immer Futter bekommen. Sie werden nie geschlagen, sondern für gutes Benehmen belohnt und es wird mit viel Geduld mit den Tieren gearbeitet. Aber es können nicht alle 64 Tiere den Besuchern gezeigt werden, einigen sitzt das Erlebte noch zu tief oder sind einfach zu gefährlich.
Während eines eintägigen Besuchs erhält man viele Informationen über die Tiere, die Arbeit im Park und den Park selbst, dieser ist nur von Sponsoren- und Besuchergeldern finanziert. Man kann sich besipielsweise auch als Voluntär melden, um im Park mit zu helfen. Der Park ist deshalb auch teurer als ein Camp und auf mehrere Tage im Voraus ausgebucht, aber das Geld und das Warten lohnen sich!
Übrigens ist der Park auch ein Zuhause für 400 Hunde und 200 Katzen, welche ebenfalls von Voluntären versorgt werden. Diese Vierbeiner suchen auch neue Plätze, auch im Ausland. Wenn sie dann ein neues Zuhause gefunden haben werden sie von Voluntären bis dahin begleitet, dass sie nicht alleine reisen müssen.
Ebenfalls finden sich einige Dutzend Wasserbüffel auf dem Parkareal, diese haben sie vor dem Kochtopf gerettet. Jeden Tag überqueren sie den Fluss, weil dies zu ihrem Naturell gehört. Ein ziemlich lustiges Schauspiel 🙂 .
Es gibt in Thailand noch 5 weitere solcher Parks, jetzt müssen nur noch die Nachbarläner mitziehen, um den asiatischen Elefanten zu schützen!
Am Rande bemerkt, auf der Fahrt zum Park wird man über eine DVD über die Verhaltensregeln im Umgang mit Elefanten, und die Geschichte einiger Tiere aus dem Park informiert. Die Geschichten sind so herzzerreisend, man könnte gleich heulen. Später trifft man dann diese Tiere in Echt und sieht wie gut sie behandelt werden.
Mehr Informationen zum Park auf deren Homepage (www.saveelephant.org).
Für uns war dieser Tag im Park mit den Elefanten ein riesen Erlebnis, welches wir noch lange in Erinnerung behalten werden. Wir haben nicht nur sehr vieles gesehen und konnten diesen Riesen nahe kommen, sondern wir haben auch jede Menge über die Elefanten gelernt. Die Guides im Park machen einen sehr guten Job!
Che belliiiii!!!
Ce ne spedite uno?! 😉